Auf dem Fläming-Skate durch Jüterbog

Im Herbst machen mir Ausflüge nach Brandenburg mit dem Rad besonders viel Spaß. Die Luft ist frisch, die Temperaturen angenehm und die Natur erstrahlt in bunten Farben. Mit dem Licht der tiefer stehenden Sonne lassen sich tolle Fotos machen. Wir machen uns auf den Weg nach Jüterbog, um auf dem Fläming-Skate zu radeln und das Kloster Zinna zu besichtigen.

Die alte Garnisonsstadt Jüterbog II

Die Tour beginnt an der Station Altes Lager kurz vor Jüterbog, die von der RB33 bedient wird. Von hier ist es nicht weit bis zum Stadtteil Jüterbog II, ursprünglich ein Militärstandort der preußischen Armee mit Schießplätzen, der nach und nach zur Garnisonsstadt ausgebaut wurde und noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg Soldaten beheimatete. Imposante Backsteinbauten sind Zeugen dieser Zeit. Es gibt Bemühungen um eine Nachnutzung der Gebäude und Flächen. Vorstellungsvermögen und Kreativität sind gefragt, um an diesem „Lost Place“ ein interessantes Zukunftskonzept zu entwickeln.

Doppelt gute Aussicht von St. Nikolai

Vom Bahnhof Jüterbog fahren wir entlang der Schloßstraße und durch den Schloßpark in Richtung Stadtzentrum. Am Dammtor biegen wir rechts ab und sehen uns die alte Stadtmauer mit dem Mäuseturm an. Durch die Kohlhasengasse kommen wir zum Rathaus, einem Backsteinbau, dessen Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht. In einem Café am Markt legen wir die erste Pause ein.

Von Weitem sind bereits die Doppeltürme der Stadtkirche St. Nikolai zu sehen. Gegen eine kleine Spende dürfen wir den Aufstieg wagen. Zunächst geht es auf einer engen Wendeltreppe einige Stufen nach oben, bevor das Treppenhaus deutlich geräumiger wird. Oben angekommen bietet sich uns ein herrlicher Ausblick über Jüterbog und den Fläming. Die Plattform verbindet beide Türme, sodass wir von hier oben die Landschaft aus zahlreichen Perspektiven beobachten können.

Berauschende Kräuter und Gewürze

Wieder auf dem Rad finden wir den Weg zurück auf den Fläming-Skate, einem hervorragend ausgebauten Radweg, der hier in der Region viele Möglichkeiten für verschiedene Touren bietet. Durch Neuheim und Grüna fahren wir nach Kloster Zinna. Einst von Mönchen aus dem Rheinland aufgebaut, gelangte das Kloster ab dem 13. Jahrhundert durch Handel zu großem Besitz und Einfluss. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster aufgelöst.

Bis heute erhalten sind die Klosterkirche sowie die Neue und Alte Abtei mit Infirmarium, welches unsere Neugier weckt. Die Ausstellung berichtet vom Leben am Kloster und von der Herstellung des Kräuterlikörs Zinnaer Klosterbruder. Der Duft von Heilpflanzen und Gewürze erfüllt die Räume und entführt uns für einige Minuten aus unserem Alltag.

Bis zu unserem Zielort Luckenwalde ist es nun nicht mehr weit. Der Radweg führt entlang der Nuthe, die wir hinter Kolzenburg kreuzen, bevor wir die ersten Häuser von Luckenwalde erreichen. Wir kehren beim Griechen in der Baruther Straße in der nördlichen Innenstadt ein, bevor uns der RE3 zurück nach Berlin bringt.