Gleich vorweg – auch ich war bisher nicht frei von Vorurteilen, wenn ich an die Stadt Bitterfeld dachte. Schon der Name ist wenig attraktiv und auch die jüngere Geschichte als Chemiestandort im Tagebaugebiet klingt wohl nur für die Wenigsten nach Urlaub und Erholung. Trotzdem wollte ich herausfinden, wie es heute wirklich dort aussieht, wo sich der Bergbau zurückzieht und Platz macht für Seen und Natur.

<p>Gleich vorweg – auch ich war bisher nicht frei von Vorurteilen, wenn ich an die Stadt Bitterfeld dachte. Schon der Name ist wenig attraktiv und auch die jüngere Geschichte als Chemiestandort im Tagebaugebiet klingt wohl nur für die Wenigsten nach Urlaub und Erholung. Trotzdem wollte ich herausfinden, wie es heute wirklich dort aussieht, wo sich der Bergbau zurückzieht und Platz macht für Seen und Natur.</p> <figure role="group"> <a href="https://www.komoot.de/tour/364355508?share_token=aBe9DvCH5qx3UONNjQyFFju9FdIZ1tnJCuvbIPeD2hy6osj1Ou&amp;ref=wtd" target="_blank"><img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/10/komoot.jpg" alt="Die Tour bei komoot" /></a> <figcaption> Die Tour bei komoot </figcaption> </figure> <p>Dafür hatten sich mein Mitwanderer Erik und ich am Bahnhof in Bitterfeld verabredet. Zu Fuß ging es zunächst durch die Innenstadt, die an diesem Sonntag trotz des guten Wetters recht verwaist wirkte. Fairerweise muss man sagen, dass das auch an den Nachwirkungen des Lockdowns liegen könnte. Die Grüne Lunge am Lober und der Marktplatz bieten dem Auge etwas Abwechslung vom Grau in Grau drumherum.</p> <p>Nur wenige Meter weiter hatten wir einen vollkommen anderen Ausblick. Am Großen Goitzschesee, der Anfang der 2000er-Jahre aus einem ehemaligen Braunkohletagebau hervorging, kommt definitiv Urlaubsfeeling auf. Von der Uferpromenade aus beobachteten wir die Segelboote auf dem See und genossen die Aussicht.</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/10/1.jpg" alt="Der Große Goitzschesee" /> <figcaption> Der Große Goitzschesee </figcaption> </figure> <p>Wir wanderten weiter entlang der Wasserfront. Kurz vor der Stadtgrenze in Sichtweite des Sees befindet sich eine kleine Ausstellung zur Bergbautechnik aus dem ehemaligen Tagebau Goitzsche. Hier steht unter anderem eine elektrische Grubenlok LEW EL 2 (4-1296-100-B3), die als Museumslok restauriert wurde und bis 2008 in Ferropolis beheimatet war.</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/10/2.jpg" alt="Ausstellung zur Bergbautechnik aus dem ehemaligen Tagebau Goitzsche" /> <figcaption> Ausstellung zur Bergbautechnik aus dem ehemaligen Tagebau Goitzsche </figcaption> </figure> <p>Nun ging es raus aus Bitterfeld und entlang der Alten Mulde durch Friedersdorf zum Muldestausee. Von der langen Brücke hat man einen tollen Ausblick auf den Muldestausee und die Mulde.</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/10/3.jpg" alt="Blick auf die Mulde vom Stauseebauwerk" /> <figcaption> Blick auf die Mulde vom Stauseebauwerk </figcaption> </figure> <p>Unser Ziel Burgkemnitz war nun nicht mehr allzu weit entfernt, jedoch war der folgende Abschnitt entlang des Muldestausees etwas schwer zu begehen. Wir hätten wohl doch einen kleinen Umweg einplanen sollen, zumal wir trotz Ufernähe durch das Gestrüpp wenig vom See sehen konnten. Bald jedoch waren wir wieder auf besseren Wegen unterwegs und nahmen Kurs auf den Blauen See, wo wir die nächste Pause einlegten. Bei dem warmen Wetter ließ ich mir eine kurze Abkühlung im See nicht nehmen – und ich kann berichten, dass das Wasser tatsächlich noch ziemlich kalt war.</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/10/4.jpg" alt="Der Blaue See bei Burgkemnitz" /> <figcaption> Der Blaue See bei Burgkemnitz </figcaption> </figure> <p>Hinter dem Roten See liegt auch schon Burgkemnitz, das Ziel unserer heutigen Wanderung. In der Nähe des Bahnhofs befindet sich das Schloss Burgkemnitz samt Schlosspark sowie das Arboretum. Das Schloss ist wohl in Privatbesitz, sodass man sich vorher schlau machen sollte, ob eine Besichtigung möglich ist. Der Schlosspark ist offen zugänglich.</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/10/5.jpg" alt="Im Schlosspark Burgkemnitz" /> <figcaption> Im Schlosspark Burgkemnitz </figcaption> </figure>

Des Ostens neue Seen – Von Bitterfeld nach Burgkemnitz

Der Kleine Lienewitzsee gehört zu meinen Lieblingszielen für einen Ausflug nach Feierabend. Südlich von Potsdam gelegen ist er gut mit dem Fahrrad und zu Fuß erreichbar und auch an warmen Tagen vergleichsweise ruhig.

<p>Der Kleine Lienewitzsee gehört zu meinen Lieblingszielen für einen Ausflug nach Feierabend. Südlich von Potsdam gelegen ist er gut mit dem Fahrrad und zu Fuß erreichbar und auch an warmen Tagen vergleichsweise ruhig.</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/1/1.jpg" alt="Blick auf den Kleinen Lienewitzsee" /> <figcaption> Blick auf den Kleinen Lienewitzsee </figcaption> </figure> <h2>Lage</h2> <p>Der Kleine Lienewitzsee liegt in Michendorf, ca. 4 km westlich vom Bahnhof Michendorf im Potsdamer Wald- und Havelseengebiet. Von Potsdam sind es ca. 12 km entlang des Templiner Sees und durch Caputh (ca. 3, 5 km). Der nächstgelegene Bahnhof ist Ferch-Lienewitz, wo eine Regionalbahn im Stundentakt zwischen Michendorf und Potsdam verkehrt.</p> <p>In unmittelbarer Nähe befindet sich der Große Lienewitzsee mit einer eigenen Badestelle. Beide Seen sind komplett von Wald umgeben und somit gut geschützt vor dem Umgebungslärm des Bahnverkehrs und des Berliner Rings (A10), der südlich an den Seen vorbeiführt.</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/1/3.jpg" alt="Badestelle am Großen Lienewitzsee" /> <figcaption> Badestelle am Großen Lienewitzsee </figcaption> </figure> <h2>Natur</h2> <p>Zum Naturschutzgebiet „Lienewitz-Caputher Seen- und Feuchtgebietskette“ gehört neben dem Kleinen und Großen Lienewitzsee auch der südliche Teil des Caputher Sees. <a href="https: //bravors.brandenburg.de/de/verordnungen-211963" target="_blank">Die Landschaft steht unter besonderem Schutz, um die Lebensräume wild lebender Tier- und Pflanzenarten zu erhalten.</a> Auffällig schön sind die gelben Teichrosen am flachen Ostufer des Kleinen Lienewitzsees.</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/1/4.jpg" alt="Naturdenkmal Stieleiche am Kleinen Lienewitzsee" /> <figcaption> Naturdenkmal Stieleiche am Kleinen Lienewitzsee </figcaption> </figure> <h2>Aktivitäten</h2> <p>Unter strenger Rücksichtnahme auf die Tier- und Pflanzenwelt ist am Kleinen Lienewitzsee (wie auch am Großen Lienewitzsee) das Baden nur an ausgewiesenen Badestellen gestattet. Das Wasser ist auch im flachen Uferbereich sauber und gut zum Schwimmen geeignet. Rund um den See ist nur begrenzt Platz zum Sonnenbaden. Es lohnt sich, früh dort zu sein. Auch wenn es einmal voller ist, sollen die geschützten Uferbereiche natürlich nicht betreten werden!</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/1/5.jpg" alt="Blick vom Westufer am Kleinen Lienewitzsee" /> <figcaption> Blick vom Westufer am Kleinen Lienewitzsee </figcaption> </figure> <p>Wer gerne eine Wanderung oder eine Radtour in der Region machen möchte, der kann eine Pause am See einplanen und im Sommer eine willkommene Abkühlung finden. Die möglichen Routen sind vielfältig – nicht nur Potsdam liegt in der Nähe, sondern auch der touristisch erschlossene Schwielowsee mit dem Malerdorf Ferch, das Schloss Caputh und der Große Seddiner See.</p> <p>Badebekleidung ist zumindest am Kleinen Lienewitzsee nicht unbedingt erforderlich. Ursprünglich waren beide Seen beliebte FKK-Badestellen, jedoch haben sich die Nacktbadenden größtenteils vom Großen Lienewitzsee zurückgezogen.</p> <p>Darüber hinaus ist der Kleine Lienewitzsee als Angelgewässer ausgewiesen.</p> <h2>Anreise</h2> <p>Ich empfehle die Anreise mit dem Fahrrad. Gute Startpunkte für eine Radtour zum Kleinen Lienewitzsee sind die Bahnhöfe Michendorf, Seddin und Potsdam Hbf. Vom Bahnhof Ferch-Lienewitz ist der See auch bequem zu Fuß erreichbar, jedoch verkehrt der Zug dort maximal 1x pro Stunde je Richtung. Der Ausflugsbus 607 bietet eine weitere Verbindung ab Caputh in Richtung Potsdam.</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/1/2.jpg" alt="Am Bahnhof Ferch-Lienewitz" /> <figcaption> Am Bahnhof Ferch-Lienewitz </figcaption> </figure> <p>Eine Anfahrt mit dem Auto kann ich nicht empfehlen. Die Straße „Am Lienewitzsee“ ist sehr grob gepflastert und schwer befahrbar. Die Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zum See sind stark begrenzt. Außerdem kommt der Autofahrer nicht in den Genuss der schönen Waldlandschaft rund um den Kleinen Lienewitzsee.</p> <figure role="group"> <img src="https://ik.imagekit.io/ichbinolede/img/unterwegs/1/6.jpg" alt="Die Straße Am Lienewitzsee" /> <figcaption>Die Straße „Am Lienewitzsee“</figcaption></figure>

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Des Ostens neue Seen – Von Bitterfeld nach Burgkemnitz

Der Kleine Lienewitzsee